Death Road, Zipline oder wie wir von La Paz nach La Paz kamen

Hola! Estamos en Mexico! Was bisher geschah: In La Paz musste ich mich noch ein wenig auskurieren, bevor wir endlich wieder etwas anreißen konnten. Wir sehen uns alle Harry-Potter-Teile erneut an, skypen mit unseren Liebsten zu Hause und schlafen viel. Sogar ins Kino gehen wir mal und schauen uns Dr. Strange an (sehenswert!). Außerdem sehen wir uns fast täglich von Ayahuasca, der bereits erwähnten psychodelischen Droge, die hier so allseits beliebt ist, verfolgt. Natürlich sind auch im Hostel etliche Hippies, die auf das Zeug schwören und meinen, wir müssen es ausprobieren, weil es unseren Horizont erweitert, während sie den ganzen Tag halbbetäubt im Hostel herumhängen und ab und zu Schmuck auf der Straße verkaufen. Dass wir in einem sehr billigen Hostel hausen, wird uns spätestens dann bewusst, als eines Morgens um 6 Uhr Früh die Migrationsbehörde an unsere Zimmertür hämmert und unsere Papiere verlangt.

Einen Tag verbringen wir damit, nach El Alto mit einer der drei Gondeln zu fahren, die ausgesprochen günstig und modern sind, in der Hoffnung, dass El Alto schöner ist, als das stinkende, laute, überfüllte La Paz. Die Gondelfahrt ist auch wirklich schön, aber El Alto wirklich nicht sehenswert. Noch lauter, noch stinkender und es wird zum ersten Mal in sieben Wochen Südamerika am hellichten Tag der Versuch gestartet, mich zu beklauen. Glücklicherweise vergebens. Das einzige Highlight in El Alto ist die Statue von Che Guevara und die etlichen Hexenstände in der Nähe der Gondel, die tote Lamababys als Glückssymbol verkaufen, Geister ausräuchern und mit Koka-Blättern die Zukunft vorhersagen.

Sonntags verlassen wir die Stadt dann für ein paar Stunden und unternehmen eine Halbtageswanderung zum Muela del Diablo, dem Teufelszahn. Eine wirklich schöne, gemütliche Wanderung mit ein wenig Klettern am Ende und tollen Ausblick inklusive Abstand von der Großstadt.

Bis jetzt weiß ich nicht, was mich schlussendlich überzeugt hat, aber Montags buchen wir letztendlich doch eine verrückte Fahrt mit dem Mountainbike die Deathroad hinunter. Natürlich müssen wir unterschreiben, dass die Agentur nicht schuld ist, wenn wir sterben. Wie beruhigend! Am nächsten Tag gehts auch schon Früh los. Mit 11 anderen jungen Leuten aus England, Irland und Deutschland fahren wir mit 2 Combis zum Startpunkt auf 4700 Metern rauf. Mit voller Ausrüstung starten wir die 63 Kilometer lange Strecke, die uns bis nach Yolosa auf 1100 Metern hinunterführt. Zunächst ist die Straße noch asphaltiert und harmlos, bis man zur tatsächlichen Ruta de la Muerte gelangt, die heutzutage fast nur mehr von Bikern befahren wird. Drei Stunden hinunter, über alle möglichen Arten von Steinen, durch kleine Wasserfälle hindurch und letztendlich doch nicht mal so gefährlich, weil man sich eh die ganze Zeit aufs Fahren und nicht Fallen konzentrieren muss. Und die Aussicht über den Dschungel ist der Wahnsinn! Es zahlt sich wirklich aus, solange nichts passiert. Zum Abschluss gibts Bier und Pool und Buffet, bevor Maxi und ich nicht wieder zurück, sondern nach Coroico fahren, um dort am nächsten Morgen die Zzip-Line auszuprobieren. Wenn schon Action, dann richtig! Mit viel Glück finden wir in Coroico ein billiges Hostel ohne Wasser, was in Bolivien generell ein Problem zu sein scheint, da die Gletscher kontinuierlich schmelzen. Coroico ist generell kein Ort, den man gesehen haben muss.

Aber das Zzip-linen muss man gemacht haben! Am nächsten Morgen erwartet uns in Yolosa ein gigantischer Flying Fox über 1,5 Kilometer in 3 Abschnitte geteilt über den Dschungel. Es ist wahrlich atemberaubend, da man wie Superwomen fliegen kann. Wohl die beste Adventure-Aktion, die ich bisher je gemacht habe! Ich würde das am liebsten täglich machen. Leider ist es nur viel zu schnell vorbei.

Wir fahren wieder zurück nach La Paz, etwa 6 Stunden und verbringen unsere letzte Nacht im gleichen Hostel. Donnerstags werden Sachen gepackt, wir verspeisen noch ein leckeres Alpacasteak (hach wie werde ich dieses köstliche, gesunde Fleisch vermissen!), spazieren zu einem Aussichtspunkt und am Abend sehen wir Cholitas beim Wrestling zu, zwar nicht wie normalerweise in El Alto in einer Arena, sondern in einem Restaurant als kleinere Variante. Wir sind lediglich sechs Gäste, was mir für die Veranstalter wirklich leid tut. Beim Cholita Wrestling treten traditionell gekleidete Frauen gegen Wrestler an. Eine ziemlich lustige Darbietung, die aber einen ernsten Hintergrund hat. Ursprünglich war das Wrestling nicht als Touri-Aktion gedacht, sondern als Verteidigung gegen häusliche Gewalt.

Um 3 Uhr Früh startet unser 36 Stunden Flug nach Loreto mit 8 Stunden Zwischenstopp in Bogota und 14 Stunden Zwischenstopp in Los Angeles. Wir überleben das Ganze und sind sogar besser gelaunt, als erwartet, bis wir in Loreto am winzigsten Flughafen überhaupt ankommen und sich die Welt gegen uns verschwört. Ein Taxi-Fahrer, der uns eigentlich fahren wollte, hält sein Versprechen nicht, alle ATMs scheinen nicht zu funkfionieren, es gibt keinerlei Münztelefone, nach denen wir stundenlang suchen und dann hat auch noch der Bus nach La Paz (dort haben wir eine Couchhosterin gefunden) eine Stunde Verspätung. Um 1 Uhr Früh, nach 65 Stunden ohne Bett kommen wir dann doch noch an und treffen uns erst am nächsten Tag mit unserer Couchhosterin, Raquel und einem ihrer Gäste. Mit ihnen verbringen wir den Nachmittag mit Ceviche, das hier tatsächlich gut schmeckt und leckerer Eiscreme in gigantischen Tüten. Am Abend fahren wir beide mit Raquel in die Innenstadt, wo wir von drei ihrer FreundInnen in einem typischen Pickup abgeholt werden. Wir verbringen einen gemütlichen warmen Abend am Strand und sehen uns den Bigmoon an.

Jetzt müssen wir erstmal sehen, was wir weiterhin hier so machen. Die Landschaft ist so wunderschön und das Meer so klar, dass es der perfekte Ort wäre, um einfach ein Auto zu kaufen und herumzureisen oder zu Trampen und mit Zelt von Strand zu Strand zu gelangen. Aber mal sehen, was uns so erwartet. Jedenfalls ist es hier herrlich und es riecht nach guter Luft und nicht mal in der Innenstadt ist es laut. Ein entspanntes Leben!

Aber natürlich sind unsere Gedanken auch viel bei euch zu Hause. Einige von unseren Liebsten müssen gerade sehr schwere Zeiten durchleben und wir würden nur allzu gerne für euch da sein.. Ich hoffe, dass wir euch zumindest etwas Kraft und Liebe schicken können und ihr nicht die Hoffnung verliert. Ganz feste Umarmungen, Maxi und Rafi

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4 Antworten zu „Death Road, Zipline oder wie wir von La Paz nach La Paz kamen“

  1. Hi ihr Action Abenteurer, tolle Herausforderungen müsst ihr auch jetzt machen, irgendwann später will man es nicht mehr machen. Freut mich dass ihr so gut überlebt habt!
    😀🚵🚴🏜😿🎬🎥🐖🕊🚡🛣

  2. Es scheint euch richtig gut zu gehen 🙂 Unsere Sehnsucht nach dem Reisen steigt schon wieder ganz schön an, vor allem wenn wir die Geschichten lesen und eure Bilder sehen.
    Lasst es euch gut gehn, hier verpasst ihr sicher nicht viel 😉
    LG Roman & Andrea

  3. Hallo Weltenreiser, hab auch den Link zu eurem Blog bekommen und mit viel Freude gesehen was euch beiden vergönnt ist – tooooooooolllllll!
    Freu mich mit euch und danke dass auch ich teilhaben darf!
    Ganz liebe Grüße aus Salzburg und alles Gute euch, Irmtraud

  4. Ihr Lieben, es ist so schön ein kleines Stück mit euch mitzureisen! Danke für eure Erzählungen, Erfahrungen, Bilder! 🙂 Gute Reise weiterhin und Rafi, nachträglich alles liebe und gute zum geburtstag! I mag euch zwei einfach! Big hug aus Innsbruck! Anja

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