Und plötzlich ist es schon November. Was wir in der Zwischenzeit alles erleben durften:
Nach unserer Dschungel-Kommunen-Erfahrung gönnen wir uns in Iquitos ein supernettes Hostal mit gratis Trinkwasser und entspannen erstmal ein paar Tage, weil wir bei 35 Grad im Schatten auch nicht gerade viel Lust haben etwas zu machen. Allerdings wollen wir unbedingt einen Ausflug zur Schmetterlingsfarm und zum Reservat „Pilpintuwasi“ machen, deren österreichische Gründerin wir in einem Kaffee in Iquitos kennengelernt hatten. Also in der Früh mit dem Boot zum nächsten Dorf, den Hügel hinauf und bei der Fake-Schmetterlingsfarm vorbei, vor der man uns schon gewarnt hatte (Touristenabzocke). Lustigerweise begrüßt uns beim Eingang ein Amerikaner, der bereits mit uns am Schiff nach Iquitos war. Er arbeitet freiwillig hier und führt uns beide durch das Gelände. Zunächst sehen wir wunderschöne große Schmetterlinge, die in Raupengestalt aber wie kleine Monster aussehen. Dann werden uns verschiedene Tiere gezeigt, die alle vorm oder vom Schwarzmarkt gerettet wurden und hier von Tierschutzorganisationen hergebracht werden: alle möglichen Arten von Affen, Papageien, Tapir, Tucan, Jaguar, Ozelots, Faultiere, … Wir verbringen fast den ganzen Tag dort.
Kurze Geschichte zur Entstehung des Reservats: ursprünglich wollte Gudrun, die Besitzerin, vor 35 Jahren nur eine Schmetterlingsfarm aufmachen, bis ihr eines Tages ein Schwarzmarktverkäufer ein halbverhungertes Jaguarbaby in einer kleinen Kiste, die mit Stacheldrahtzaun umwickelt war, vor die Tür legte und meinte, niemand will ihn und er kann sich das Futter nicht leisten.
Am 21. Oktober geht unser Flug um 5 Uhr Früh nach Cusco, am Weg dorthin und auch in Cusco selbst drehen wir einen Film für das Instant36-Kurzfilmfestival, der beim Screening am 4. November gezeigt wird. Wird außerdem danach hochgeladen!
Wir sind bei unserer herzlichen Couchsurferin Claudia untergebracht,
die uns wertvolle Tipps zu Machu Picchu gibt und uns gleich zu einem Tango-Abend mit einer kanadischen Freundin einlädt. Wir verbringen einen lustigen Abend, bei dem wir beinahe die einzigen Gäste sind, mit gutem Wein, gutem Essen und schönen TänzerInnen. Claudia unterstützt uns noch kurzerhand bei unserem Film als Schauspielerin.
Am nächsten Tag wird geschnitten und alles für Machu Picchu geplant, was sich als schwieriger herausstellt, als gedacht. Montags kaufen wir uns die billigste Karte ab 13.00 Uhr (ca. 24€) und machen uns auf den billigsten Weg. Das Großgepäck können wir derweil in Cusco lassen. Mit 2 Collectivos geht es von Cusco nach Santa Maria und weiter nach Santa Teresa ca. 6 Stunden lang über etliche Kurven und Berge. Lang leben die Coca Blätter gegen Übelkeit! Dort übernachten wir und dann geht es viel zu früh eine halbe Stunde weiter nach Hydroelectica und von da aus führt keine Straße weiter. Daher ca. 3 Stunden einen wirklich wunderschönen Weg durch den Dschungel an den Gleisen entlang spazieren, bis wir zum Fußweg des Machu Picchu gelangen, der unzählige Treppen in der Hitze Bergauf geht, etwa eine Stunde lang. Der Bus rauf würde 40 Dollar kosten.
Oben angekommen werden wir netterweise schon um 11 reingelassen. Bereits am Anfang erwartet uns der typische Ausblick, an dem sich unzählige Touristen in Pose werfen (und das in der Nebensaison). Wir spazieren ein wenig das umliegende Gelände mit der Terrassen und einer Inka-Brücke ab und gehen anschließen durch die Stadt, die wesentlich größer ist, als wir dachten. Schade nur, dass man ohne Guide keine Infos erhält. Wir übernachten im überteuerten Aguas Calientes, dass nur wenige Minuten entfernt ist und am nächsten Tag gehts den ganzen Weg zurück nach Cusco. Dort schlafen wir noch eine Nacht und nehmen um 7 Uhr Früh eine Bus nach Puno am Titicacasee.
Puno wirkt auf uns kaum touristisch und etwas hässlich, lediglich der Ausblick auf den See ist wunderschön. Wir entspannen einen Tag lang, lassen Wäsche waschen und genießen leckeres veganes Essen in einem fragwürdigen Guru-Restaurant. Samstags geben wir uns die volle Touri-Action. Um 7 werden wir abgeholt und zu einem Boot gebracht mit etwa 12 anderen Touristen aus aller Welt. Ein Guide erklärt uns alles mögliche zu den Uros, bevor wir eine der schwebenden Inseln besuchen. Die ist ca 25 m2 groß, mit 20 Bewohnern und einem Bürgermeister, der uns in Miniatur erklärt, wie die Inseln mit Schilf gebaut werden.
Wir drehen noch eine kleine Runde mit einem Schilfboot und natürlich gibt es auch alle möglichen Souvenirs zum kaufen. So ganz echt kommt uns alles nicht vor, vor allem die Kleidung, aber ist schon lieb. Dann gehts weiter zur natürlichen Insel Taquile, die atemberaubende Aussichten zu bieten hat, etliche Häuschen mit Feldern, Schafen und ca 400 BewohnerInnen. Wir spazieren ein bisschen auf die andere Seite, wo es einen Tanz von Einheimischen gibt in alltäglicher Kleidung (ja klar…), bei dem auch ein paar Touris inkl. mir mitmachen dürfen. Dort gibt es dann natürlich Souvenirs zu kaufen und leckeres Essen. Bevor wir uns auf den Rückweg machen, bleiben wir noch kurz an einem sagenhaft schönen Sandstrand und stecke die Füße hinein. Am Abend kommen wir wieder in Puno an.
Sonntag Früh geht es mit einem Bus weiter nach La Paz mit Stopps an der Grenze und in Copacabana, sowie einer Fährenüberfahrt in der Seeenge. 7,5 Stunden brauchen wir mit zusätzlicher +1h Zeitverschiebung. Peru, wir werden dich vermissen!
La Paz fühlt sich gigantisch an, gleichzeitig aber sehr farblos und voller unterschiedlichster Menschen. Und sowas von überteuert. Viel schlimmer als Lima. Wir suchen ewig, bis wir ein halbwegs leistbares Hostel finden, indem wir aber nur eine Nacht verbringen und am Reformationstag und Tag von Halloween in das Party-Hostal Wild Rover wechseln. Dort steigt eine exzessive Halloweenparty, die wir uns nicht entgehen lassen. Maxi schminkt uns beide und wir genießen eine berauschende Nacht mit neuen Bekanntschaften, meist guten Gesprächen und vielem Tanzen bis in die frühen Morgenstunden. Der Schlaf ist nicht nur kurz, sondern kaum vorhanden, als unter Maxi im Stockbett ein Pärchen stundenlang Liebe machen muss und sich von nichts und niemanden stören lässt. Dementsprechend sind wir am nächsten Tag kaputt, wechseln aber wieder unseren Schlafplatz in das günstige Cactus-Hostal, indem wir die nächsten Tage verbringen wollen. Das ist vor allem deshalb klug, weil es mir selbst am späten Abend noch sehr schlecht geht und ich mich die nächsten Tage von meinen Magenproblemen erholen muss, während sich Maxi lieb um mich kümmert. Am 11.11. um 3 Uhr Früh geht unser „toller“ 36 Stunden Flug nach Baja de California. Also wir hören uns vermutlich in Mexico! Fühlt euch gedrückt! Bussis, Maxi und Rafi


















































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